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12. und 13.10.2013
So realitätsnah wie möglich geübt

Am Wochenende des 12. und 13.Oktobers ging der Berufsjugendfeuerwehr Tag der Gemeinde Glauburg in seine zweite Auflage. Die Jugendwarte und Betreuer aus Glauberg und Stockheim planten dieses Wochenende seit Frühjahr diesen Jahres. Ziel war es, den Jugendlichen der Jugendfeuerwehr den Alltag der Berufsfeuerwehr nahe zu bringen. So nahmen neun Mädchen und 17 Jungen zum Schichtbeginn am Samstag um 14.00 Uhr im Feuerwehrhaus Stockheim teil.

Eröffnet wurde der Tag von Zugführer Thomas Zorn, der das Wort an den Beigeordneten Mathias Nickel weiter gab. Nickel hatte die besten Grußworte der Gemeinde. Zudem wünschten auch die Wehführer beider Ortsteile den Jugendlichen viel Spaß und der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Sascha Geiss bedankte sich nochmals bei den Organisatoren.
Nachdem die Feldbetten eingeteilt waren und jeder Berufsjugendfeuerwehrmann/-frau sein Platz auf dem zugewiesenen Fahrzeug nachgelesen hatte, begann schon die erste Sporteinheit. Diese wurde aber schon um kurz vor 15.00 Uhr vom der ersten Alarmierung durch den Hausalarm unterbrochen. Die eigene Leitstelle, die durch die Gemeindejugendwartin Sylvia Burg besetzt war, alarmierte zu einem Erste-Hilfe Einsatz an den Kulturbahnhof, wo eine junge Dame die Treppe runter gefallen ist. Der Rettungswagen war mit vor Ort und übernahm die Erstversorgung, die Besatzung des Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) und des Gerätewagen-Logistik (GW-L) brachten die verletzte Person mit einer Schleifkorbtrage die Treppe wieder hoch und zum Rettungswagen (RTW). Nur wenig später alarmierte der Hausalarm die restlichen Fahrzeuge zum Brandmeldeeinlauf zu einem Supermarkt in Stockheim. Nach Erkundung des Zugführers Zorn und des Gruppenführer des Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF 20), Christian Beck, mit dem Angriffstrupp im Markt, war kein Feuer zu sichtigen. Nach dem Fehlalarm fuhren sie wieder zum Feuerwehrhaus zurück. Nur kurze Zeit später wurde der komplette Löschzug zu einem Dachstuhlbrand mit zwei vermissten Personen nach Glauberg gerufen. Der gesamte Löschzug setzte sich mit dem Zugfahrzeug ELW 1 (Einsatzleitwagen), den Löschfahrzeugen HLF 20 und TSF, sowie einem RTW, MTF(Mannschaftstransportfahrzeug) und einem GW-L in Bewegung. Am Einsatzort war durch künstlichen Nebel der Brand gut zu erkennen. Zorn alarmierte gleich die Drehleiter aus Büdingen nach. Zwei Trupps gingen unter Atemschutzattrappen in das Gebäude hinein, um die Personen zu suchen. Diese wurden auch schnell gefunden und die Büdinger DLK übernahm den Löschvorgang des Dachstuhls. Nach dem Abbau hatten die Jugendlichen nur wenig Zeit sich zu erholen, denn der nächste „Einsatz“ stand an: Zwei Personen sind nach der Kartoffelernte in Ihrer Scheune verunglückt. Die teilweise verschütteten Personen wurden durch „Manpower“ befreit und der Rettungsdienst konnte die Personen versorgen.

Kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit, wo sich alle auf das Abendessen freuten, alarmierte die Leitstelle zu einer Personensuche. So blieb das Abendessen in der Feldküche. Und der Zug bewegte sich in die Feldgemarkung Richtung Bleichenbach. Zugführer Zorn lies alle Fahrzeuge erst in einem Bereitstellungsplatz aufstellen und lies sich im ELW  zur Erkundung in das Einsatzgebiet fahren. Nachdem ihm ein besorgter Mann mitteilte, dass er zwei Personen vermisse, alarmierte Zorn die freie Hundestaffel Oberhessen nach. Seine Einheit lies er an die Einsatzstelle kommen, um Licht zur Suche aufzubauen. Nachdem die Hundestaffel eintraf und sich vorbereitete, teilten der Zugführer Zorn und die Zugführerin der Hundestaffel, Heike Neumann, die Gebiete auf, in denen die Berufsjugendfeuerwehr per Menschenkette und die Rettungshunde absuchten. Schnell wurden die Personen von den Rettungshunden aufgespürt, beide waren verletzt, so dass sie dem Rettungswagen übergeben werden mussten. Nach den Suchaktionen konnten alle in Ruhe Ihr Abendessen im Feuerwehrhaus genießen.

Danach war für die meisten ein wenig Ruhe angesagt. Diese Ruhe wurde aber um kurz nach 21.00 Uhr durch den Hausalarm gestört. Grund hierzu war ein gemeldeter Gartenhüttenbrand in der Nähe des Gehölz. Zum Einsatzort fuhren das ELW und das HLF - der Rest blieb in Bereitschaft - von welchem mit zwei C- Strahlrohren das Feuer schnell gelöscht wurde. Nach Beendigung des „Einsatzes“ wurde der Löschwassertank wieder gefüllt und die Nachtruhe ausgerufen. Diese wurde aber um kurz vor 3.00 Uhr unterbrochen. Ein Fahrzeugunfall am Glauberg löste einen Erste-Hilfe Einsatz aus. Das Zugfahrzeug ELW, der RTW und das GW-L  mit einem Lichtmast ausgestattet, fuhren die Einsatzstelle an und versorgte die Verletzten Fahrer. Der Rest der Nacht bleib es ruhig.

Der Hausalarm ertönte erst wieder um kurz nach 7.00 Uhr. In der Bahnhofstraße war eine unklare Rauchentwicklung in einer Werkzeugfirma gemeldet. Unter Atemschutzattrappen machte sich der Angriffstrupp in den vernebelten Raum, aber stellte nur eine Überhitzung einer Maschine fest. Nach dem Frühstück mussten sich alle Teilnehmer zum Unterricht versammeln. Zorn erklärte die Gefahren von Flüssiggasen, als es wieder zu einem Brand in die Bahnhofstrasse alarmierte. Dieses Mal war das Ziel ein hiesiger Dachdeckerbetrieb. In der dortigen Tischlerei kam es zu einer Staubexplosion. Es wurden noch zwei Mitarbeiter vermisst. Schnell und routiniert wurde auf Personensuche im Gebäude gegangen und ein Außenangriff mit C- und B- Rohr aufgebaut. Die Besatzung des TSF übernahm die Wasserversorgung zum Brandstellenfahrzeug HLF 20 und die Kameraden vom GW-L und MTF übernahmen die Straßenabsperrung. Zu zwei kleineren „Einsätzen“ wurden die Glauburger Floriansjünger am Sonntagvormittag gerufen. Am Sportplatz in Stockheim kehrten sie eine Ölspur nach einem Motorschaden weg und in  einem ehemaligen Autohaus war Wasser im Keller gemeldet. Das Wasser wurde mit dem I-Sauger des TSF abgesaugt. Nach dem Mittagessen stand noch die Fahrzeugreinigung auf dem Dienstplan. Da kein Einsatz mehr folgte, konnten alle Jugendliche nach 24 Stunden Ihre Schicht beenden. Sichtlich erschöpft aber hocherfreut traten sie den Heimweg an. Diese 24 Stunden bleiben allen noch lange in Erinnerung. 

Zum Schluss noch herzlichen Dank bei allen, die diesen Tag möglich gemacht haben!
Bei den Jugendwarten und Betreuern, die nicht nur 24 Stunden die Fahrzeuge und das Feuerwehrhaus besetzt haben, sondern auch seit Monaten diesens Wochenende geplant haben. Bei allen Einsatzpaten aus Stockheim und Glauberg, die für uns so tolle Einsätze vorbereitet haben. Bei den Kameraden des DRK, die uns mit dem RTW und Besatzung, mit einer Feldküche und Koch unterstützten. Bei vielen anderen Helfern, die im Vorfeld und während den 24 Stunden immer da waren und uns unterstützten. Bei der Feuerwehr Büdingen für den Drehleiter Einsatz und bei der freien Hundestaffel Oberhessen. Bei vielen Geschäftsleuten und Privatleuten, bei denen wir unsere „Einsätze“ machen durften.

Text: FF Stockheim, Thomas Zorn