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Jugendabteilung des Technischen Hilfswerk (THW) Friedberg und Notarzteinsatzfahrzeug erstmalig mit dabei

 

26.+27.09.2015 - Diese 24-Stunden Übung der Jugendfeuerwehr gibt es schon zum dritten Mal, begonnen hat alles mit einer Idee des damaligen Jugendwartes der Feuerwehr Glauburg-Stockheim Thomas Zorn.
2011 fand die erste Veranstaltung dieser Art statt, alle zwei Jahre gibt es jetzt den Berufsjugendfeuerwehrtag, und jedes Mal wächst er weiter.
War es 2011 lediglich ein Rettungswagen (RTW), der zusätzlich zur Verfügung stand, war es 2013 wieder der RTW und die Drehleiter (DLK 23/12) der Feuerwehr Büdingen.
2015 war wieder der RTW dabei, aber dieses Mal gab es auch ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF). Auch die Jugendabteilung des Technischen Hilfswerk (THW) in Friedberg hatte sich uns mit einem Gerätekranwagen (GKW) und Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) für die 24 Stunden angeschlossen.
Durch ein Autohaus wurde ein Kommandowagen (KdoW) und das NEF als Vorführfahrzeuge für diesen Zeitraum zur Verfügung gestellt.



Pünktlich zum Schichtbeginn um 14.00 Uhr strahlte die Herbstsonne vom Himmel. Die meisten Jugendlichen waren schon deutlich früher zum Feuerwehrhaus gekommen, da sie den Beginn des Berufsjugendfeuerwehrtags nicht abwarten konnten. Nach über einem Jahr intensiver Planung und Vorbereitung wurde die Großveranstaltung der Jugendfeuerwehr durch den Bürgermeister der Gemeinde Glauburg Carsten Krätschmer, den Gemeindejugendwart Christian Beck und den Initiator Thomas Zorn eröffnet.
Zu Schichtbeginn wurde als erstes die Fahrzeugeinteilung vorgenommen, und wie im wirklichen Alltag der Berufsfeuerwehr folgten Fortbildungen und auch Dienstsportveranstaltungen.

Der erste Einsatz ließ dann auch nicht lange auf sich warten, der erste Alarmgong kündigte gleich einen Brand in einer Kfz-Werkstatt an.
Dieses Jahr hatte man sich für die Alarmierung etwas ganz Besonderes einfallen lassen, im Feuerwehrhaus standen an verschieden Stellen Monitore wo zeitgleich zum Alarmgong auch das Alarmstichwort und die Fahrzeuge, die nach Alarm- und Ausrückeordnung zu diesem Einsatz fahren, angezeigt wurden. Als Leitstelle fungierte die Unwetter TEL der Gemeinde Glauburg im Feuerwehrhaus in Stockheim. Wie im wirklichen Leben meldeten sich die Fahrzeuge bei „unserer Leitstelle“ mit ihren Statusmeldungen, eigens hierfür stand für die 24 Stunden eine Einsatzgruppe im Digitalfunk zur Verfügung.

An der ersten Einsatzstelle angekommen bot sich den jugendlichen Einsatzkräften folgendes Bild; ein brennender Pkw in der Werkstatt mit einer vermissten Person. Hierzu wurde ein Bereich der Werkstatt verraucht, so dass der Angriffstrupp mit PA-Attrappen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäude vorgehen musste.
Nachdem der Einsatz routiniert abgearbeitet wurde, und die Fahrzeuge wieder aufgerüstet waren, wurden auch die Fortbildungsveranstaltungen fortgesetzt.
Auf dem Lehrplan standen unter anderem „Brennen und Löschen“ aber auch Themen wie „MANV 100“ und „Unfälle mit Luftfahrzeugen“ wurden unterrichtet.
Kurz nach dem ersten Einsatz schrillte erneut der Alarmgong, dieses Mal war das THW gefordert, ein PKW drohte in einen Fluss zu stürzen. Das Fahrzeug wurde durch das THW gegen abstürzen gesichert, so dass der Fahrer durch den Rettungsdienst erstversorgt werden konnte.
Der dritte Einsatz forderte den kompletten Löschzug, das THW und den Rettungsdienst. Dieses Mal wurden die Einheiten zu einem Gefahrgutunfall an der Kläranlage alarmiert.
Die Erkundung des Zugführers ergab einen Säureaustritt im Labor sowie zwei verletzte Arbeiter. Um die Einsatzstelle abarbeiten zu können, wurde die Gefahrgutkomponente der Feuerwehr Altenstadt alarmiert. Die Feuerwehr Altenstadt unterstützte dankenswerterweise unsere Jugendfeuerwehr bei diesem Einsatz mit dem Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) und Gerätewagen Logistik (GW-L), es wurde durch die Kameraden aus Altenstadt ein Dekon Platz aufgebaut und betrieben. Der Angriffs- und der Wassertrupp des Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF20) gingen mit CSA-Attrappen zur Menschenrettung ins Gebäude vor. Gleichzeitig wurde durch das THW die auslaufende Säure über den Zufluss in einen nahe gelegenen Bach mit Sandsäcken gestoppt, und das kontaminierte Wasser abgepumpt.

Wieder im Feuerwehrhaus konnten sich alle Teilnehmer bei einem guten Abendessen stärken.
Noch während des Abendessens wurde der Rettungsdienst zu einer gestürzten Person nach Glauberg alarmiert, hier wurde eine Fraktur unter fachmännischer Anleitung im RTW versorgt. Wenig später wurde auch schon wieder der Löschzug gefordert, dieses Mal brannte ein Container in Glauberg. Der Container wurde mit einem C-Rohr vom HLF20 abgelöscht, so dass nach kurzer Zeit auch dieser Einsatz erfolgreich beendet werden konnte.  Knapp eine Stunde später, wurde der Löschzug zu derselben Einsatzstelle gerufen, erneut brannte der Container. Nach der erfolgreichen Brandbekämpfung konnte der Löschzug erneut die Rückfahrt antreten. Mittlerweile war es schon spät und draußen war es dunkel geworden. Nach kurzer Zeit erfolgte der dritte Alarm für den Löschzug, wieder ging es nach Glauberg, wieder brannte derselbe Container. Auf der Anfahrt war der Feuerschein schon deutlich sichtbar, was zu einer gewissen Anspannung der Jugendlichen in den Einsatzfahrzeugen führte. An der Einsatzstelle wurde die Feuerwehr schon von dem völlig aufgelösten Eigentümer erwartet. Weiterhin wurde eine Person mit Brandverletzungen in der Nähe der Einsatzstelle vorgefunden.
Der Rettungsdienst versorgte die Person, im Anschluss übergab der Rettungsdienst die Person an die Polizei, da der Verdacht der Brandstiftung im Raum stand. Jeder Einsatz bei dieser 24 Stunden Übung wurde von einem „Einsatzpaten“ vorbereitet, die „Einsatzpaten“ waren Kameraden aus der Einsatzabteilung, aber auch Freunde und Verwandte und Bekannte halfen mit.
Nach dem aufregenden letzten Einsatz, war im Feuerwehrhaus Nachtruhe angesagt, diese wurde lediglich einmal unterbrochen. Gegen 0.40 Uhr hatte der Rettungsdienst den ersten Einsatz am Sonntag. Eine nicht ansprechbare Person musste versorgt werden.
Die weitere Nacht verlief ruhig, bis kurz nach dem Morgengrauen die komplette Mannschaft mit dem Stichwort „Feueralarm“ geweckt wurde.
Noch etwas müde und verschlafen, aber auch schon ganz schön aufgeregt, machten sich die Jugendlichen auf den Weg aus dem Schlafbereich in die Fahrzeughalle.
Auf einem Gartengrundstück brannte eine Gartenhütte in voller Ausdehnung. Als Gartenhütte diente ein aus Holzpaletten zusammengebauter Bretterverschlag, der wie Zunder brannte. Nach erfolgreicher Brandbekämpfung machte sich der ganze Löschzug auf den Rückweg.

Jetzt stand erst mal ein ausgiebiges Frühstück auf dem Programm, das von den Betreuern und Jugendlichen nach dem ersten frühen Einsatz herbeigesehnt wurde.
Das Frühstück wurde wie bei den letzten beiden Berufsjugendfeuerwehrtagen von der Gemeinde Glauburg gesponsert.

„Hilfeleistung nach Absturz“ stand auf den Monitoren als der Alarmgong das Frühstück beendete. In einem landwirtschaftlichen Anwesen musste eine Person nach Sturz schonend über tragbare Leitern gerettet werden. Hierfür errichtete das THW eine schiefe Ebene mittels Steckleiter und rettete nach Erstversorgung durch den Rettungsdienst den Patienten mittels Schleifkorbtrage.
So aufregend wie der Sonntag begann, sollte es auch weiter gehen. Nach der Abwicklung des Einsatzes blieb kaum Zeit zum Verschnaufen, auf einem Aussiedlerhof verunfallte ein Landwirt auf dem Heuboden. Dieser Einsatz wurde durch den Rettungsdienst und das THW abgearbeitet, mit einem Dreibock und Rollgliss wurde die Person zur Versorgung durch den Rettungsdienst abgelassen.
Parallel wurde die Feuerwehr zu einer Tierrettung in die Nähe des Spielplatzes nach Stockheim gerufen. Auf einem Baum saß ein Kätzchen was augenscheinlich diesen aus eigener Kraft nicht mehr verlassen konnte. Mittel Steckleiter wurde die Katze vom Baum gerettet und der sichtlich erleichterten Eigentümerin übergeben.

So verging ein aufregender Sonntagvormittag recht schnell. Wieder im Feuerwehrhaus wehte den völlig geschafften Einsatzkräften der Duft von Gegrilltem um die Nase. Zum Mittagessen gab es Bratwurst mit Pommes Frittes. Nach dem Mittagessen stand zum guten Schluss noch die Fahrzeugpflege auf dem Programm. Alle eingesetzten Fahrzeuge glänzten wieder und waren vollständig aufgerüstet, als die Uhr das Schichtende ankündigte.

Zum guten Schluss bleibt dem Team um den Berufsjugendfeuerwehrtag noch, sich bei allen beteiligten Helfern zu bedankten. Ohne die große Hilfe der vielen Helfer wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen.

Text und Bilder: FF Glauburg